Arcelor Mittal kehrt Russland den Rücken |
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| Der multinationale Stahlkonzern Arcelor Mittal hat beschlossen, seinen einzigen Vermögenswert in Russland zu verkaufen. Es geht um Severgal, ein Joint Venture mit Severstal für die Produktion von verzinktem Walzblech. Arcelor hat 25 Prozent der Aktien in diesem Unternehmen. Die Geschäftssumme soll etwa 20 Millionen US-Dollar betragen, schreibt die russische Zeitung „Wedomosti“ vom Montag. Vertreter von Severstal und Arcelor Mittal geben jedoch keine Auskünfte über die Summe des Deals. Wie aber eine Severstal nahe stehende Quelle der „Wedomosti“ berichtete, soll sie bei 20 Millionen US-Dollar liegen. Arcelor Mittal wird Severgal die Lizenz für die Produktion von Walzblech unter der Marke Extagal zurückziehen und den exklusiven Vertrieb der Erzeugnisse auf die Außenmärkte beenden. Die Entscheidung von Arcelor Mittal, aus dem Projekt auszuscheiden, beeinflusste der Versuch des Severstal-Chefs Alexej Mordaschow, im vergangenen Jahr Arcelor zu kaufen, meint der Analytiker von Uralsib (russische Bank), Kirill Tschuiko. „Mittal Steel (weltweit größter Stahlproduzent) würde kaum die Beziehungen eines neuen Partners mit dem ehemaligen Konkurrenten fördern“, schreibt Stanislaw Fomenko, Analytiker von Veles Capital, in seinem Bericht. Der Vertreter von Arcelor Mittal, Luke Schier, enthielt sich zusätzlicher Kommentare. Einer der Mitarbeiter des Konzerns fügte hinzu, dass der Grund des Verkaufs des Aktienpakets darin liege, dass Severgal einen größeren Teil von Erzeugnissen an den Baumarkt liefere, obwohl das Projekt Lieferungen von Walzblech hoher Qualität für Autos nach Russland und in die GUS vorgesehen hatte. Doch demnächst sollen die Erzeugnisse von Severgal bei ausländischen Konzernen gefragt sei. Denn früher oder später werden sie die Produktionsstätten für Autos in Russland ausbauen, bemerkt Igor Korowkin, Exekutivdirektor der Vereinigung der Autoproduzenten Russlands. Heute beziehen die Kunden der Bauindustrie mindestens 95 Prozent der Lieferungen an den Inlandsmarkt, bestätigt Igor Timofejew, Direktor für Strategie des Severstal-Werkes in Tscherepowez. Aber 2010 werde Severgal mindestens die Hälfte von Walzblech an Autokonzerne verkaufen. Die Zurücknahme der Lizenz durch Arcelor Mittal erreichte nicht ihr Ziel: Severgal machte sich schon einen Namen, und die Kunden begreifen, dass die Blechqualität denselben Standards wie auch früher entspricht, sagt Timofejew. Die Gruppe Severstal produzierte im vorigen Jahr 17,6 Millionen Tonnen Stahl. Der Erlös betrug 12,423 Milliarden US-Dollar und der Reingewinn 1,18 Milliarden US-Dollar. Severgal wurde von Severstal (74,99 Prozent) und von Arcelor (25,01 Prozent) gegründet. Seine Kapazitäten machen 400 000 Tonnen verzinktes Walzblech im Jahr aus. 2006 produzierte Severgal 274 122 Tonnen. Die Projektkosten betragen 210 Millionen US-Dollar. 90 Millionen US-Dollar davon ist ein Kredit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. [wedomosti/ria-novosti] |
Dienstag, 29. Mai 2007
Arcelor Mittal ......
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