Sinsheim - Seine Traumkarriere hat Markus Frick vielleicht schon hinter sich: Zu Tausenden begeisterte der als Aktienguru gehandelte Überflieger in Finanzfragen seine Zuhörer bei Seminarveranstaltungen in den Metropolen der Republik mit der Botschaft: „Jeder kann reich werden“. Jetzt ist der Sinsheimer Bäckermeister ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Anzeige Bereits 2001 hatte der damals 26-Jährige in der Sinsheimer Stadthalle sein Buch „Ich mache Sie reich“ präsentiert, das zum Bestseller wurde - und sein Rezept, wie er seine erste Million an der Börse verdiente, unters Volk gebracht. Jetzt scheint Fricks Höhenflug zu enden. Der Berliner Staatsanwaltschaft liegt eine Anzeige gegen den „Vermögensberater“ vor, der sich in seiner Fernsehsendung „Make Money. Die Markus Frick Show“ und auf seiner Homepage in Szene setzt und sich Anlagen-Tipps per Newsletter mit 898 Euro je Jahresabo bezahlen lässt. Der Vorwurf: Frick soll Werte an der Börse manipuliert und damit Anlegern geschadet haben. „Die Anzeige wird jetzt geprüft“, sagt der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Michael Grunwald. Ob daraus eine Anklage wird, muss sich zeigen. Unklarheit herrscht auch über die Vermutung, ob Frick in seiner Fernsehshow womöglich Schleichwerbung betrieben oder lediglich legale Hinweise auf Begleitmaterial verbreitet hat. Der TV-Sender N 24 hat Fricks Sendung im Juni abgesetzt. Eine Prüfgruppe der Landesmedienanstalten soll jetzt feststellen, ob Verstöße gegen Werbebestimmungen, insbesondere Sponsorregelungen, vorliegen. Abgestürzte Aktien Auf den Spuren von Markus Frick rund um Sinsheim begegnet einem kein Banker oder Finanzdienstleister, dem der Name nichts sagt - aber auch keiner, der sich derzeit über ihn äußern will. Auch bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist Frick kein Unbekannter. „Die BaFin analysiert den Handel in mehreren Wertpapieren“, heißt es zu seinem Fall vorsichtig aus der Pressestelle. Besonders genau hinsehen werden die Prüfer vermutlich bei den Werten, die Frick in seinen E-Mail-Newslettern gelobt und auch empfohlen haben soll, in der Regel so genannte Nebenwerte. Von speziellem Interesse sind dabei Rohstoffwerte, die in Verdacht stehen, von Unternehmen mit zweifelhafter Geschäftsgrundlage auf den Markt gebracht worden zu sein, bevor sie spektakulär abstürzten. Zahlreiche Privatanleger, die Fricks Tipps folgten, sollen empfindliche Verluste erlitten haben. Von dreistelligen Millionenbeträgen ist die Rede. Die BaFin sucht jetzt nach Auffälligkeiten, die auf eine Marktmanipulation hinweisen. Dies könnte dann zu einer formellen Untersuchung führen und auf eine Ordnungswidrigkeit oder gar einen Straftatbestand hinauslaufen. Sollte es zu einer Anklage kommen, haben die Erkenntnisse der Aufsicht ein „gewisses Gewicht“, erklärt der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft. Ohne all dies abzuwarten, empören sich seit Wochen Anleger und Abonnenten von Fricks Servicediensten. In Internetforen und Weblogs machen ehemalige Frick-Anhänger und Kritiker ihrem Ärger Luft. Viele fühlen sich durch den Kurssturz der drei auffälligen Rohstoffaktien betrogen. Markus Frick, den die KS erst gestern Abend über seinen Pressekontakt erreichte, war zu einer kurzfristigen Stellungnahme nicht bereit. |
10.07.2007 00:00 |
Dienstag, 10. Juli 2007
Markus Frick....
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