Anleger dürften auf das schwache Halbjahresergebnis ein wenig enttäuscht reagiert haben. Bei einem Umsatzanstieg von 16,7 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro sei der Gewinn auf Grund von Einmalkosten im Umfang von 38 Millionen Euro um fast ein Viertel unter den Vorjahreswert gesunken. Beide Faktoren hätten dem Kurs zugesetzt und, gemessen am Hoch, etwa ein Viertel des Marktwertes vernichtet. Dennoch bleibe Klöckner auf Wachstumskurs, auch wenn sich die technische Verfassung des MDAX deutlich eingetrübt habe.
Aus dem ehemaligen Schrotthandelsunternehmen sei mittlerweile der weltweit größte produzentenunabhängige Stahl- und Metalldistributeur in den USA und Europa entstanden. Die Branche sei international immer noch sehr stark fragmentiert und ermögliche der Gesellschaft enorme Expansionschancen. Im letzten Jahr seien sechs Zukäufe im Gegenwert von 275 Millionen Euro gemacht worden. Im bisherigen Jahresverlauf seien über eine halbe Milliarde Euro für neun weitere Akquisitionen gezahlt worden. Insgesamt könnten bis zum Ende des Jahres bis zu zwölf Neukäufe unter das Konzerndach der Duisburger schlüpfen.
Analysten würden damit rechnen, dass der Umsatz im laufenden Jahr um gut 17 Prozent ausgeweitet werde und im nächsten Jahr ein Anstieg von 13 Prozent anstehe. Nach einer kleineren Gewinndelle in 2007 und einem Ertrag je Aktie von 3,12 Euro (minus 29 Prozent) sollte in 2008 wieder eine neue Bestmarke von 5 Euro je Aktie erreicht werden. Demnach werde der Titel momentan nur mit dem neunfachen Jahresgewinn bewertet. Das umfangreiche Kostensenkungsprogramm sehe zudem für den Zeitraum von 2006 bis 2008 Einsparungen von 80 Millionen Euro vor. Die Aktien hätten damit eine deutliche Höherbewertung bis in die Region der alten Höchstkurse von 63 Euro verdient.
Für die Experten von "Geldbrief" ist die Aktie von Klöckner & Co. eine Spezialempfehlung. Eine Stoppmarke sollte bei 41 Euro gesetzt werden. (Ausgabe 19 vom 27.09.07) (28.09.2007/ac/a/d) Analyse-Datum: 28.09.2007

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